Ein Tag in Portogruaro – das kleine Venedig des östlichen Venetiens
Nur wenige Kilometer von der Grenze zu Friaul-Julisch Venetien entfernt, reichen die Ursprünge von Portogruaro bis ins Mittelalter zurück. Ihren Höhepunkt erlebte die Stadt jedoch unter der Herrschaft der Serenissima (Republik Venedig), als sie sich zu einem blühenden Handelszentrum entwickelte und ihr heute noch sichtbares, edles Erscheinungsbild annahm.
Ein Besuch in Portogruaro bietet entspannte Momente – beim Shoppen in den Boutiquen der Altstadt, beim Besuch von Museen und Kirchen oder bei kulinarischen Pausen in typischen Lokalen.

9 Dinge, die man in Portogruaro sehen und erleben kann
1. Die Stadttore
Das mittelalterliche Stadtzentrum war einst von Mauern und Wassergräben umgeben (an einigen Stellen noch sichtbar) und konnte durch fünf Tore betreten werden: San Gottardo, San Giovanni, Sant’Agnese, San Nicolò und das Tor in Richtung Summaga. Heute sind noch drei davon erhalten.
Der Turm von Sant’Agnese ist als einziger zugänglich – hier befindet sich das Stadtmuseum mit kostenlosem Eintritt. Öffnungszeiten sind auf der offiziellen Website zu finden.

2. Der Dom San Andrea und der schiefe Glockenturm
Der Dom, dem heiligen Andreas gewidmet, ist eine dreischiffige Kirche aus dem 19. Jahrhundert mit bedeutenden Kunstwerken von Pomponio Amalteo und Jacopo Negretti. Besonders bemerkenswert ist das „San-Tomaso-Altarbild“ von Cima da Conegliano (das Original befindet sich im British Museum).
Neben der Kirche ragt der 59 Meter hohe, schiefe Glockenturm empor – eines der Wahrzeichen der Stadt.
3. Das Rathaus mit Zinnen
An der Piazza della Repubblica steht das elegante Rathaus mit seinen charakteristischen ghibellinischen Zinnen. Im Inneren befinden sich historische Säle sowie Werke des berühmten Futuristen Luigi Russolo, der aus Portogruaro stammt.

4. Die Mühlen und das Oratorium der Fischhalle
Am Ufer des Lemene stehen die malerischen alten Mühlen, die heute die Städtische Galerie Ai Molini beherbergen und kostenlose Ausstellungen zeitgenössischer Kunst bieten. Ganz in der Nähe befindet sich das Oratorium der Madonna della Pescheria aus dem 17. Jahrhundert – sie ist die Schutzpatronin der Fischer und Mittelpunkt der religiösen Feierlichkeiten am 15. August.
5. Archäologisches Museum Concordiese
Das Museum zeigt eine wertvolle Sammlung römischer Fundstücke aus dem nahen Concordia Sagittaria. Das Gebäude erinnert in seiner Form an eine frühchristliche Basilika und beherbergt Statuen, Mosaike, Inschriften und Alltagsgegenstände aus der römischen Kolonialzeit.
6. Der Donnerstagsmarkt
Jeden Donnerstag erwacht die Altstadt mit dem Wochenmarkt zum Leben – eine perfekte Gelegenheit, um an den Ständen mit regionalen Produkten, Kleidung und Accessoires zu stöbern und dabei Kultur und Einkauf zu verbinden.

7. Die Basilika von Summaga
Nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt liegt in Summaga eine wunderschöne Abtei aus dem 10.–11. Jahrhundert. Die Kirche besitzt drei Schiffe, originale Apsiden und restaurierte Fresken von hohem historischem und künstlerischem Wert.
8. Concordia Sagittaria
Zu Fuß oder mit dem Fahrrad über den Radweg entlang des Lemene erreichbar, ist Concordia Sagittaria ein Muss für Geschichtsliebhaber. Hier kann man die römische Ausgrabungsstätte, Thermen, eine Villa, ein Theater sowie die frühchristliche Basilika bestaunen.
9. Die Mühlen von Stalis und Boldara
Für ein Naturerlebnis folgen Sie den Radwegen des GiraLemene bis zu den Mühlen von Stalis und Boldara. Diese wurden einst zur Getreidemahlung genutzt und sind heute wunderbare Beispiele ländlicher Industriearchäologie.
🚗 Mit dem Auto
Folge der S.R. 354 in Richtung Latisana. Vor Paludo bieg links ab in die Via Mauro und fahre am Ufer des Tagliamento weiter bis zur Ampel. Bieg links ab auf die SS14 Richtung Portogruaro, dann nimm die Ausfahrt nach Udine. An der Kreuzung bieg links ab auf die SP463 und folge der Beschilderung ins Stadtzentrum.
🕒 Fahrzeit: ca. 30 Minuten.