Credits Ulderica Da Pozzo
Zwischen dem Meer und den Bergen von Friaul-Julisch Venetien erhebt sich eine ganz besondere Stadt, Palmanova, bekannt für ihren Grundriss in Form eines neunzackigen Sterns; eine Stadt, die als Festungsstadt nach den Vorstellungen der Republik Venedig zum Schutz des Territoriums erbaut wurde. Man wollte einen militärischen Stückpunkt in der friaulanischen Landschaft errichten, um sich den Einfällen der Türken zu widersetzen.
Palmanova ist einer von mehreren Orten in Friaul-Julisch Venetien, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören: ein Tagesausflug von Lignano Sabbiadoro nach Palmanova bringt Jung und Alt zum Staunen, kann man hier doch Verteidigungsstrategien und militärische Ingenieurarbeiten aus längst vergangenen Zeiten entdecken.
Wie man von Lignano Sabbiadoro nach Palmanova gelangt
Mit dem Auto
Fahre die S.R. 354 in Richtung Latisana. Biege in die S.S. 14 in Richtung Cervignano del Friuli. Auf Höhe von San Giorgio di Nogaro biege nach links in die SP80 (Via Palmanova). Die Straße wird im letzten Abschnitt zur SR252; folge ihr und du gelangst direkt bis zur Stadtmauer.
Solltest du lieber auf der Autobahn fahren, dann folge von Lignano der SR354 bis zur Mautstelle Latisana und biege dann in die A4 Richtung Triest ein. Verlasse die Autobahn bei der Mautstelle Palmanova und nach einer kurzen Geraden befindest du dich bei der Porta Aquileia.
Fahrzeit: ca. 40-50 Minuten
Die 8 besten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Palmanova und Umgebung
Credits Massimo Crivellari
1. Besichtige die Piazza und den Duomo Dogale
Die Festung ist über drei große Stadttore erreichbar: Porta Aquileia, Porta Udine und Porta Cividale, wobei nur das letztgenannte innen besichtigt werden kann.
Genau im Stadtkern, im Zentrum des neunzackigen Sterns, befindet sich die Piazza Grande, der frühere Exerzierplatz. Eine Dauerausstellung bietet Gelegenheit, Rekonstruktionen von Maschinen und Werkzeugen zu betrachten, die beim Bau der Festung von Palmanova verwendet wurden.
Auf der Piazza befindet sich der Dom aus der ersten Hälfte des 17. Jhd. mit interessanten Fresken im Innenbereich, allen voran die „Pala delle Milizie“, ein Werk von Alessandro Varotari (genannt Padovanino) aus dem Jahr 1641.
Der Dom ist täglich von 7.30 bis 19.00 Uhr geöffnet.
2. Militärmuseum von Palmanova
Im Innenbereich der Porta Cividale kann man das Militärmuseum von Palmanova besuchen: bei einer Besichtigung kann man sich nicht nur die Architektur eines der drei Stadttore ansehen, sondern auch Dokumente, Fundstücke, Uniformen und Waffen der hier stationierten Armee von Ende des 16. Jhd. bis heute betrachten.
Das Museum ist kostenlos und an den folgenden Tagen und Zeiten zugänglich:
Montag: 09.00 - 12.00 Uhr / 13.45 - 16.00 Uhr;
Freitag: 09.00 - 12.00 Uhr;
Samstag: 09.00 - 12.00 Uhr;
Sonn- und Feiertag: 09.00 - 12.00 Uhr.
Credits Gianluca Baronchelli
3. Ein Spaziergang auf den Bastionen und der Stadtmauer
Bei einem Besuch von Palmanova sollte man unbedingt auf den Befestigungsanlagen spazieren gehen, die die Stadt berühmt gemacht haben.
Die Stadtmauer besteht aus drei Festungsringen, die sich über eine Fläche von ca. 360.000 m2 erstrecken. Während des Spaziergangs sind die verschiedenen Befestigungselemente des Komplexes erkennbar, wie die Stadttore, die Bollwerke, die Wallschilde, die napoleonischen Lünetten, das Aquädukt und die Kasakaden.
Samstags und sonntags (10.00 - 12.00 / 16.00 - 19.00 Uhr) kann man die unterirdischen Tunnel von Contromina besichtigen. Der Eintritt beträgt € 2,00, für Kinder bis 16 Jahre ist er kostenlos.
Credits Massimo Crivellari
4. Eine historische Inszenierung besuchen
Die Vergangenheit ist ein traditioneller Bestandteil der Stadt Palmanova und zweimal jährlich ist es möglich, bei seinem Besuch eine Zeitreise zu unternehmen und Darbietungen in historischen Gewändern zu erleben.
Beim Fest des Heiligen Erlösers, des Schutzpatrons von Palmanova, wird am zweiten Sonntag im Juli die Gründung der Stadt im Jahr 1602 gefeiert.
Bei dieser Gelegenheit kann man mit Darstellern, die Kostüme, Waffen und Rüstungen der damaligen Zeit tragen, in das Ambiente von vor mehr als vierhundert Jahren eintauchen. Edle Damen und Ritter zeigen sich bei Paraden, bei denen es auch nicht an Tänzen und Duellen mangelt.
Der Tag endet mit der Nachtparade, wenn das Banner von San Marco gesenkt wird.
Im September findet dann eine andere bedeutende Nachstellung statt: "1615 n. Chr. - Palma ruft zu den Waffen". Mehr als zweihundert Darsteller in Kostümen aus dem 17. Jahrhundert erinnern an den Beginn des Usocchi-Krieges bzw. des Friaul-Krieges gegen die Österreicher, den letzten Krieg zwischen Österreich und Venedig.
5. Shopping im Palmanova Village
In der Nähe der Festungsstadt Palmanova befindet sich das Palmanova Village, ein richtiges Einkaufsparadies, das wie eine malerische Stadt wirkt, in der du Shops großer Marken zu günstigen Preisen findest.
Im Palmanova Village gibt es auch Restaurants und Cafés, ideal für eine Pause zwischendurch. Häufig finden auch interessante Veranstaltungen, wie Konzerte oder Shows, statt, teilweise bei kostenlosem Eintritt.
Massimo Crivellari
6. Die Umgebung von Palmanova: Clauiano
Rund um Palmanova gibt es viele Dörfer, allen voran Borgo di Clauiano, das zu den schönsten Ortschaften Italiens zählt. Es handelt sich um ein kleines mittelalterliches Dorf, das seine historische, mittelalterliche Struktur mit den typischen Häusern aus Stein und den verschiedenen Innenhöfen beibehalten hat.
Sehenswert ist die Chiesa Campestre di San Marco Evangelista, die auf Anfrage beim Infopoint von Palmanova besichtigt werden kann.
7. Die Umgebung von Palmanova: Strassoldo
Apropos Umgebung: wenn man in Palmanova ist, sollte man unbedingt auch einen Abstecher in die nahegelegene Ortschaft Strassoldo einplanen. Dieser kleine Ort schmiegt sich an ein Schloss, das heute noch in Privatbesitz und daher nicht immer öffentlich zugänglich ist; mit ausreichend Vorplanung besteht aber die Möglichkeit, an einer Führung teilzunehmen oder das Gebäude im Zuge einer Veranstaltung zu besichtigen.
Jeden Sonntag um 18.00 Uhr wird das Castello di Sopra für eine Führung geöffnet, die auch einen Besuch der beiden Schlösser sowie Zutritt zum Schloss von Strassoldo di Sopra und den umgebenden Park beinhaltet. Für Informationen und Reservierungen bitte das Castello kontaktieren.
Das Schloss ist auch alljährlich im Rahmen der Veranstaltungen „Castelli aperti in FVG“ (im September), „In Primavera: Fiori, Acque e Castelli“ (ein Wochenende im Frühling) und „Magici intrecci autunnali“ (ein Wochenende im Herbst) für die Öffentlichkeit zugänglich.
8. Die Umgebung von Palmanova: Aiello del Friuli
Zu den interessanten Ausflugszielen rund um Palmanova zählt auch Aiello del Friuli, die Stadt der Sonnenuhren. Bei einem Spaziergang durch den Ort kann man rund 100 an den Hausmauern angebrachte Sonnenuhren bewundern.
Wenn du einen Abstecher hierher machst, dann solltest du unbedingt auch das interessante Museo della Civiltà Contadina del Friuli Imperiale (Bäuerliches Völkerkundemuseum des kaiserlichen Friaul; geöffnet sonntags von 15.00 bis 18.00 Uhr) und das Centro Didattico Delle Meridiane (Lehrzentrum für Sonnenuhren; geöffnet auf Anfrage beim Circolo Culturale Navarva) besichtigen.