Ein Tag in Marano Lagunare: Natur, Kultur & authentische Genüsse
Dieses malerische Fischerdorf, das fast vier Jahrhunderte zur Republik Venedig gehörte, bewahrt bis heute seinen einzigartigen Charme.

Die lange venezianische Herrschaft hat deutliche Spuren hinterlassen: In Marano spaziert man durch calle wie in Venedig und spricht einen venezianisch geprägten Dialekt – ganz anders als in den umliegenden Gegenden.
Die enge Verbindung zur Lagunenlandschaft prägt bis heute die lokale Wirtschaft, die stark mit der Fischerei verknüpft ist, und eine Küche, die nach Meer schmeckt.
Was man in Marano Lagunare sehen und erleben kann
1. Die Naturreservat Valle Canal Novo entdecken
Ein 121 Hektar großes Schutzgebiet mit einem ehemaligen Fischzuchtgebiet, einem Lagunenteil namens „Corniolo“ und landwirtschaftlich genutzten Flächen – ein vielfältiges Ökosystem aus Brackwasser und Feuchtgebieten.
Holzstege führen durch die Natur, vorbei an traditionellen casoni und Einrichtungen für Umweltbildung und Erholung.
Ein Muss: der Besuch des Lagunenaquariums – ideal, um die Lebensräume der Lagune hautnah zu entdecken.
2. Das Archäologische Lagunenmuseum besuchen
Eine Reise durch die Jahrtausende alte Geschichte der ältesten Lagune Friaul-Julisch Venetiens mit über 500 Fundstücken aus dem historischen Ortskern, den Inseln und dem Meeresboden.
Ein multimedialer Rundgang erzählt von der strategischen und wirtschaftlichen Bedeutung dieses Gebietes zwischen Land und Meer.

3. In den Gassen des historischen Zentrums bummeln
Das Herz des Ortes bewahrt die Struktur der alten Festung, die einst dem Patriarchat von Aquileia und später der Republik Venedig diente.
Beim Spaziergang durch stille, blumengeschmückte calle entdeckt man die alten Mauern, den jahrhundertealten Turm, die Kirche San Martino mit ihrer wertvollen venezianischen Orgel und prächtigen Glasfenstern.
4. Die „Vecia Pescaria“ bewundern
Ein symbolischer Ort für die Verbindung Maranos zum Meer.
Die „alte Fischhalle“ wurde 1892 erbaut und war ein Jahrhundert lang das Zentrum des Dorflebens.
Heute ist sie restauriert und wird für Veranstaltungen genutzt, z. B. für das Fest San Vio im Juni oder das große Fischfest Mitte August.
5. Frischen Fisch direkt von den Fischern kaufen
Jeden Freitagvormittag auf der Piazza dello Squero – während des Marktes „Campagna Amica“ – kann man fangfrischen Fisch direkt bei den Fischern kaufen: je nach Saison Sepien, Seezungen, Goldbrassen, Ährenfische, Wolfsbarsche und vieles mehr.

6. Die Maranesen Küche genießen
Ein kulinarischer Zwischenstopp ist Pflicht: Die Küche von Marano bietet viele Entdeckungen.
In einem der zahlreichen Restaurants am Hafen oder im Ortskern kann man Fischsuppe, gemischten Frittfisch mit Heuschreckenkrebsen, gegrillten Tagesfang oder Spezialitäten wie bisato in speò (gegrillter Aal) oder moleche (Weichschalenkrebse, saisonal) probieren.
7. Angeln in den Fischereigebieten der Lagune
Für Angelfreunde gibt es in der Nähe Fischereigebiete wie die Valle da Pesca Ca’ del Lovo – eingebettet in eine faszinierende Lagunenlandschaft, bewohnt von Wildtieren wie Flamingos, Hasen und Rehen.

8. Eine Bootstour durch die Lagune machen
Die Lagune erlebt man am besten vom Wasser aus.
Von Marano (und im Sommer auch von Lignano Sabbiadoro) starten Bootstouren zur Erkundung der Natur und Traditionen: Besuche typischer casoni, Stopps bei der Bilancia di Bepi (Fischwaage), Kanufahrten oder SUP-Touren durch ruhige Kanäle.
🚗 Mit dem Auto:
Der S.R. 354 Richtung Latisana folgen, dann auf die S.S. 14 Richtung Muzzana del Turgnano abbiegen. Nach dem Ortszentrum rechts in die Via San Gervasio (S.P. 70) und weiter auf der S.P. 3 bis nach Marano Lagunare.
🕒 Fahrtzeit: ca. 45 Minuten.
🛥️ Mit dem Schiff:
Im Sommer verbindet eine Linienschifffahrt (TPL FVG) Lignano mit Marano. Pro Fahrt können bis zu 10 Fahrräder transportiert werden.
🕒 Dauer: ca. 40 Minuten.