Der Pignarûl von Lignano Sabbiadoro, das Glücksfeuer für das neue Jahr
Lagerfeuer zu Jahresbeginn haben Tradition im Nordosten Italiens. Je nach Region tragen sie unterschiedliche Bezeichnungen: im unteren Friaul ist es der Pignarûl, in anderen Gegenden des Friaul Panevin, im Veneto Casera, Foghera, Vecia ...
Wie auch immer es bezeichnet wird, das traditionelle Lagerfeuer zu Jahresbeginn, das am Tag vor dem Dreikönigsfest entzündet wird, bringt Glück und verleiht dem Wunsch Ausdruck, das Alte zu verbrennen und dem Neuen Platz zu gewähren.
Die Tradition des Pignarûl in Lignano
Auch Lignano hat sein Feuer zum Dreikönigfest; eine Tradition, die in den 1980er Jahren auf Initiative des damaligen Bürgermeisters begründet wurde und um das sich seit jeher die Alpengruppe von Lignano Sabbiadoro kümmert.
Und eben den Alpini von Lignano, die auch dieses Jahr die Veranstaltung organisieren, haben wir einige Fragen zu den Besonderheiten des Pignarul von Lignano gestellt.
Folgendes haben sie uns erzählt:
"Der Pignarûl von Lignano (der auf Wunsch der "venezianischen" Lignaner bald auch den Beinamen Foghera erhalten wird) ist im Wesentlichen stets derselbe geblieben, lediglich der Veranstaltungsort hat sich im Laufe von mehr als 30 Jahren immer wieder geändert: die allerersten Male wurde er hinter dem Rathaus entzündet, später in der Nähe der Hauptsitzes der Gruppo Alpini in der Via Palestro und danach wurde er in den Vergnügungspark verlegt."
"In den 2000er Jahren kam der Pignarûl oder Foghera schließlich an den schönsten Platz von Lignano: den Strand von Lignano Sabbiadoro, in der Nähe der Terrazza a Mare, im Strandbad 5."
"In den ersten Tagen des Jahres errichtet unsere Gruppe die Struktur, die am späten Nachmittag des 5. Januar verbrannt wird: rund 3 Tage Arbeit und 30 Zentner Stroh sind nötig um das Jahresanfangsfeuer von Lignano zu errichten; es ist etwa 10 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 4 Metern."
Am 5. Januar beginnt das Spektakel um 16.30 Uhr am Strand mit der Ankunft der guten Hexe Befana; sie kommt vom Meer, bringt Süßigkeiten für die braven und Kohle für die unartigen Kinder, anschließend wird der Foghera entzündet. Während die Flammen den Pignarûl einhüllen, wärmen sich die Zuschauer bei Glühwein und Pinza (typischer Kuchen des Dreikönigsfests) der Alpini von Lignano.
Man sagt, dass die Richtung des Rauches und der Funken, die aus dem Feuer springen, die Zukunft vorhersagen kann: einige meinen, dass es ein gutes Zeichen sei wenn die Funken in Richtung Meer springen, während Funken in Richtung Berg Unheil bringen würden. Die Interpretationen gehen aber derart auseinander, dass wir einfach glauben, dass uns auf jeden Fall ein schönes Jahr erwartet.
Wir wünschen euch allen ein frohes neues Jahr!